Vor knapp vier Jahren wurde die achte Generation des kompakten VW vorgestellt, jetzt ist es Zeit für eine Modellpflege. Höchste Zeit sogar, denn der Golf hatte in seiner achten Ausführung etwas verloren, wofür er seit 1974 bekannt war: seine kinderleichte Bedienung. Zu viel Touch, dazu noch unbeleuchtete Bedienflächen für wichtige Dinge wie die Heizung, es war dringend nötig gegenzusteuern. Und das hat VW. Die Armaturentafel zeigt sich stark überarbeitet, VW spricht vom intuitiv bedienbaren Infotainmentsystem (vierte Generation des Modularen Infotainment-Baukastens MIB) und hebt ausdrücklich die beleuchteten Bedienflächen hervor – ein dickes Plus, für den Umgang mit dem Golf. Zu einem Facelift gehören selbstverständlich immer Änderungen an der Front. Auch in diesem Fall ist der Stoßfänger neu geformt, VW will mit ihm die souveräne Anmutung des Golf verstärken. Dazu sollen auch die überarbeiteten Scheinwerfer beitragen (optional als LED-Matrixleuchten erhältlich) und natürlich das illuminierte VW-Zeichen – ein nettes Extra zum 50. Geburtstag des Modells.
Der Golf GTI
Kraftstoffverbrauch (kombiniert): 7,1-7,3 l/100km; CO2‑Emissionen (kombiniert): 162-167 g/km; CO2‑Klasse: F
265 PS und damit 20 PS kräftiger als vor dem Facelift – der neue GTI ist noch einmal stärker geworden. Die Kraftkur manifestiert sich an der Front durch eine Kühlermaske mit Waben im Frontstoßfänger, mit GTI-typischen Luftleitelementen und einem speziellen Spoiler. Auch den roten Streifen im Grill hat der 2024er GTI, ein Designelement, das sich durch die Geschichte des Power-Golf zieht wie die Sportsitze mit Karomuster-Stoffbezügen. Rote Ziernähte am unten abgeflachten Multifunktionslenkrad und ebenfalls rot eingefärbte Zierteile im Interieur nehmen das Farbschema des GTI auch innen auf. Mit 17-Zoll-Rädern ist der verjüngte GTI standesgemäß besohlt. Und der Golfball-Schaltknauf? Keine Chance, der passt nicht zum serienmäßigen Siebengang-DSG-Getriebe, über das der Zweiliter-Vierzylinder seine Kraft an die Vorderräder weiterreicht.
Der Golf Variant
Kraftstoffverbrauch (kombiniert): 5,4-5,7 l/100km; CO2‑Emissionen (kombiniert): 124-131 g/km; CO2‑Klasse: D
Das Happy End (VW Werbe-Slogan) kam beim Golf mit der dritten Generation, im Jahr 1993. Und seither gilt: Mehr Auto, als ein Golf Variant bietet, braucht eigentlich niemand. Er bleibt mit rund 4,6 Metern Länge auch in der modellgepflegten Version absolut stadttauglich und bietet mit maximal rund 1.640 Litern Kofferraumvolumen dennoch ausreichend Platz für die Bedürfnisse einer vierköpfigen Familie. Dabei ist er mehr als ein dröges Nutzfahrzeug und lässt sich in der aufgefrischten achten Generation auch mit den Style- und R-Line-Paketen verschönern. 17-Zoll-Räder kommen dann an Bord, schneidige Aluminiumzierelemente oder hochglänzende schwarze Zierteile, Sportsitze mit 14-Wege-Einstellung oder eine Rückfahrkamera. Der R-Line Variant kann, wenn er mit DSG- statt Sechsgang-Handschaltgetriebe geordert wird, per Paddel am Lenkrad geschaltet werden. Anders gesagt, dieser Golf Variant lässt sich, wie die Vorgänger, hochgradig individualisieren. Auch weil die Möglichkeit zur Individualisierung immer schon ein Kennzeichen des VW Golf war, sind bislang mehr als 37 Millionen Stück vom Band gelaufen. Die Befürchtung, einem Zwilling des eigenen Modells zu begegnen, ist allerdings völlig unangebracht.
Der Golf GTE
Energieverbrauch gewichtet kombiniert 16,2 - 15,9 kWh/100 km plus 0,4 l/100km, Kraftstoffverbrauch bei entladener Batterie kombiniert: 5,4 - 5,3 l/100km, CO₂-Emissionen gewichtet kombiniert 8 g/km, CO₂-Klasse gewichtet kombiniert: B, CO₂-Klasse bei entladener Batterie: D
Der Golf GTE vereint das "E" für elektrisch mit dem "GT" für Gran Turismo und ist alles andere als ein spaßarmes Verzichtsmodell. Sein Hybridantrieb, der Benzin- und Elektromotor kombiniert, liefert mit 272 PS sogar mehr Leistung als der des GTI. Daher ähnelt der leistungsstarke Plug-in Hybrid-Golf mit einer elektrischen Reichweite von 100 Kilometern dem GTI, jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Die Sportlichkeit wird durch blaue Akzente betont, die sich in der Kühlermaske und im Interieur wiederfinden. Am Heck gibt es jedoch einen markanten Unterschied. Während der GTI durch zwei Chrom-Endrohre ausatmet, verzichtet der GTE auf einen sichtbaren Verbrennungsauspuff und verfügt stattdessen über eine Chromspange an der Heckstoßstange. Der GTE ist mit einem sechsgängigen DSG-Getriebe ausgestattet und behält ebenfalls den Frontantrieb bei.