SEAT produziert Beatmungshilfen

Die Produktionsanlage für den SEAT Leon im Werk Martorell ist fast nicht wiederzuerkennen: Aktuell laufen hier keine Fahrzeuge mehr vom Band, sondern mechanisierte Beatmungshilfen. SEAT will damit seinen Beitrag zur Entlastung des von der Coronavirus-Krise schwer getroffenen spanischen Gesundheitssystems leisten. Auch Audi arbeitet bereits in Kooperation mit einem Projektteam der im Ingolstädter Südosten ansässigen Trimatec GmbH unter Mitarbeit eines Anästhesisten der Region an einem vollfunktionsfähigen Prototypen. Die Beatmungsgeräte sollen voraussichtlich bei Audi in Ingolstadt in Produktion gehen.

  • Grünes Licht von der spanischen Zulassungsbehörde für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte
  • In Martorell gefertigte Beatmungshilfen dürfen für den klinischen Einsatz verwendet werden
  • 300 Einheiten können pro Tag produziert und kostenlos zur Verfügung gestellt werden
  • OxyGEN ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von zahlreichen Unternehmen und der Regierung

Die Beatmungshilfe, die auf der Montagelinie des SEAT Leon produziert wird, wurde nun von der spanischen Zulassungsbehörde für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte (AEMPS) für den klinischen Einsatz freigegeben. SEAT peilt ein Produktionsvolumen von 300 mechanisierten Beatmungshilfen pro Tag an – es wird täglich nach Rücksprache mit den Behörden angepasst, um keine unnötigen Lagerbestände zu erzeugen.

Mit viel Einsatz und Engagement

Seit Beginn der Coronavirus-Krise wurden bei SEAT bereits mehrere Initiativen ins Leben gerufen, um mitzuhelfen, die Pandemie einzudämmen. Konkret ging es dabei um die Produktion von Materialien und Geräten, die von den Krankenhäusern stark nachgefragt werden – unter anderem eben Beatmungshilfen. Ein engagiertes Team von SEAT Ingenieuren arbeitete dazu mit Hochdruck an der Herstellung eines serienreifen Modells. Hierfür haben sie insgesamt 13 Prototypen entworfen und weiterentwickelt.

 

Die Lösung liefert der Scheibenwischer

In Zusammenarbeit mit dem Prototypenspezialisten Protofy.XYZ entstand so in kürzester Zeit eine qualitativ hochwertige Beatmungshilfe, das OxyGEN. Diese innovative Lösung besteht aus mehr als 80 elektronischen und mechanischen Komponenten, darunter Zahnräder aus dem 3D-Drucker, Getriebewellen und ein umgebauter Scheibenwischermotor. Die strenge Qualitätskontrolle des fertigen Geräts umfasst auch eine Sterilisation mit UV-Licht.

Umrüstung der Produktionsanlage

Die Beatmungshilfe OxyGEN wird seit Ende März im SEAT Werk in Martorell produziert. Dafür haben 150 Mitarbeiter aus verschiedenen Unternehmensbereichen kurzerhand ihren Arbeitsplatz verlegt und bauen nun dort, wo bislang die Montage des SEAT Leon stattfand, lebenswichtige Beatmungshilfen. „Eine Montagelinie, an der eigentlich Fahrzeugteile produziert werden, so umzurüsten, dass hier Beatmungshilfen gefertigt werden können, war eine umfangreiche, schwierige Aufgabe, an der viele Bereiche des Unternehmens beteiligt waren. Aber wir haben es in einer Rekordzeit geschafft“,freut sich Sergio Arreciado von der Abteilung Verfahrenstechnik bei SEAT.

 

OxyGEN ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zahlreicher Unternehmen

SEAT setzt sich nachdrücklich dafür ein, dem Gesundheitssystem und den Fachleuten in jeder Hinsicht zu helfen, die Verbreitung von COVID-19 zu verlangsamen. SEAT arbeitet derzeit auch an anderen Projekten und analysiert deren Durchführbarkeit. Sie werden angekündigt, sobald sie alle notwendigen Gesundheitstests bestanden haben und von den entsprechenden Behörden freigegeben sind. Um dieses Produkt zu verwirklichen, arbeitet ein Team von Fachleuten unter anderem aus den Bereichen Produktion, Gesundheit und Notfälle, Entwicklung, Logistik und Qualität seit zwei Wochen zusammen.

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